Wenn acht Tore nicht reichen
Zum Abschluss der Hinrunde reiste man zum Nachbarschaftsduell zu den rot-weißen Kollegen der Weißenfelser Neustadt und lieferte dort ein Spiel ab, dass an Torreichtum wohl kaum zu überbieten sein wird. Auch wenn sich der Gastgeber punktuell ein wenig mit Spielern der ersten Garnitur aufhübschte, sah man sich im Vorfeld nicht ganz chancenlos.
Nach einer fünfminütigen Abtastphase war es dann aber schon der erste Angriff der gastgebenden Mannschaft, die zum ersten Treffer durch Ahmet Dag führte, der die Konfusion der SG-Hintermannschaft ausnutzte. Kurz darauf setzte SG-Stürmer Harley Kriebel über die rechte Seite einen Sololauf an, dessen Hereingabe allerdings keinen Abnehmer fand.
Nach zehn Minuten fiel dann schon das 2:0. Zunächst konnte Matthias Henze im Kasten der SG einen Kopfball von Philips Kopp reaktionsschnell abwehren, aber anschließend nicht geklärt werden konnte, so das Kopp seine zweite Chance nutzte und den Ball über die Linie drückte. Danach hatte man direkt wieder eine Möglichkeit zum Anschlusstreffer, die aber von Julian Steinat nach starken Pass von Adrian Bditer einen knappen halben Meter neben dem Tor vorbeiging. Praktisch im Gegenzug musste man wieder einen Gegentreffer schlucken, diesmal war erneut Dag nach Hereingabe über rechts zur Stelle. Nach neunzehn war dann der Drops schon scheinbar gelutscht, als Kopp auf 4:0 erhöhte. Noch ahnte niemand, dass der Irrsinn nun aber schon Fahrt aufnahm, denn schon im direkten Gegenzug durfte H. Kriebel, seinen ersten von fünf Treffern bejubeln. Jedoch bleiben die Rot Weißen das spielbestimmende Team. Einen weiteren Kopfball von Kopp konnte erneut von Henze pariert werden, ehe er von Mickey Kriebel endgültig geklärt werden konnte. Dmytro Vincenco nutzte jedoch nach 26 Minuten seine Chance zum 5:1. Zwei Minuten später schickte Steinat mit fein getimten Pass H.Kriebel auf Reisen, der schließlich aus Nahdistanz Tim Schirmer überwinden konnte.
Leider bekam man an diesem Tag abwehrtechnisch gesehen keine Ordnung hinein, so dass Elias Zobel nach 32 Minuten das halbe Dutzend vollmachte. Drei Minuten war es erneut H.Kriebél, der seine Mannschaft wieder etwas heranbrachte und auf 6:3 verkürzte. Kurz vor der Pause konnte man aber wieder nicht den Gegentreffer von Zinchenko verhindern.
Acht Minuten nach der Pause machte der Gastgeber mit einem Doppelschlag durch Zinchenko und Kopp den Sack zu. Direkt nach Wiederanstoß konnte H.Kriebel auf nun 9:4 verkürzen. Dennoch zeigten sich nun Auflösungserscheinungen in der Mannschaft der SG, so dass in den Minuten 58 (Zinchenko), 59 (Zobel) und 62 (Dag) das Dutzend vollgemacht wurde. In der 64.Minute durfte sich dann auch Steinat in die Torschützenliste eintragen. Dann herrschte für sage und schreibe 16 Minuten eine Torflaute, obwohl Chancen auf beiden Seiten vorhanden waren.
Nach 81 Minuten durchbrach dann Mohamad Khouli mit seinem Treffer zum 13:6 den Bann. Weitere fünf Minuten später bejubelte Zinchenko seinen fünften Treffer an diesem Tag. Es ehrt die SG, dass sie nicht aufsteckten und das Ergebnis durch H.Kriebel und Steinat noch etwas freundlicher gestalteten.
Ein Fazit fällt nach einem solchen Spiel recht schwer, an dem so einiges schieflief. Das begann schon im Vorfeld (Stichwort Trainingsbälle) und setzte sich dann auf dem Platz fort. Auf beiden Seiten kann man natürlich nicht mit dem Defensivverhalten zufrieden sein. In einem normalen Spiel sind acht eigene Auswärtstreffer wohl ausreichend für einen Erfolg.
In einer insgesamt fairen Begegnung geht der Sieg für die Rot-Weißen aus Weißenfels aber in Ordnung, auch wenn man fast den Eindruck haben könnte, dass es sich hier um ein Testspiel handeln könnte.
Das aber acht Treffer für die Gastgeber von Akteuren der Landesligavertretung kommen, steht dann auf einen anderen Blatt. So geht es nun erstmal in die Winterpause, nach der man sich wieder anders präsentieren muss.
Die SG LSV/FCM spielte wie folgt: Matthias Henze, Oliver Blumenschein, Nico Reimer, Mickey Kriebel, Sven Scholze, Michael Kraft, Nico Göttner (63.Min: Mihai Sandu), Adrian Bditer, Jason Kupka (63.Min: Faek Hasan), Julian Steinat und Harley Kriebel
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