Torfestival
Nach der mageren Punktausbeute in den voran gegangenen Spitzenspielen war man praktisch schon zum Siegen verdammt, sollte der Kontakt nach oben nicht vollends abreißen. Tabellarisch hatte man mit der punktlosen SG Könderitz/Rehmsdorf II einen Gegner, wo man die Punkte einfahren sollte, den man aber auch nicht unterschätzen wollte.
Es entwickelte sich dann jedoch über die gesamte Spielzeit ein einseitiges, aber auch faires Spiel. Zunächst verlief das Spiel des LSV recht linkslastig, wo sich für Torsten Günther die erste Möglichkeit ergab, der aber zu überhastet abschloss.
Doch danach begann das Torspektakel. Nach vier Minuten fiel dann schon die frühe Führung durch Gabriel Nicolae, der völlig frei einschieben konnte; nachdem die Hintermannschaft der SG den Ball nicht klären konnte und Günther den besser postierten Schützen bedienen konnte.
Man hätte durchaus schneller erhöhen können; eine Flanke von Sven Scholze konnte gerade noch vor Costin Ion geklärt werden. Kurz danach versuchte es Adrian Mikitiuk von der Strafraumgrenze, wo aber Saled Mohamad im Rehmsdorfer Kasten schnell unten war. Bei einer weiteren Doppelchance von Nicolae blieb der Keeper der SG Sieger. Doch in Minute 11 und 14 brachte Nicolae mit einem Hattrick schon die Vorentscheidung. Von Ion bedient konnte er zunächst ins rechte Eck vollenden. Drei Minuten später leitete Günther einen gelungenen Spielzug ein, den Conrad Plutz mit einem guten Pass in die Mitte auf den Torschützen vollendete. Wieder nur zwei Minuten später hatte Mihai Dima über rechts die Übersicht, dem mitgelaufenen Ion in der Mitte zu finden, der aus 14 Metern zum 0:4 erhöhte.
Pausenlos rannte der LSV nun an, tat sich aber nun etwas schwerer im Herausspielen echter Möglichkeiten. So dauerte es bis zur 24.Minute, ehe Mikitiuk eine Hereingabe von Günther per Kopf zum 0:5 in die Maschen setzte. Wenig später scheiterte Ion mit seinem Versuch an Mohamad. Das 0:6 fiel dann schließlich nach 27 Minuten. Dieses Mal war es Plutz, der den Kopf von Mikitiuk fand. Plutz legte nur eine Minute später für Nicolae auf, der mühelos zum 0:7 einnetzte. Das Plutz nicht nur Vorlage kann, bewies er dann nach einer halben Stunde als er aus 20 Metern das Spielgerät im Kasten der SG versenkte.
Danach ließ man es etwas ruhiger angehen; auch wenn sich für Ion und Dima weitere Möglichkeiten ergaben, die aber am Kasten vorbei gingen. Ich würde gern auch über Chancen für den Gastgeber schreiben; aber die gab es leider nicht. Auch wenn sie mit meist langen Bällen zu agieren versuchten; die alleinige Spitze lief sich dann zumeist fest.
Kurz vor der Pause leitete Christoph Bader mit einem Pass in die Spitze den Halbzeitstand von 0:9 ein. Nicolae als Adressat legte für Kapitän Mikitiuk auf, der schließlich abzog; allerdings konnte Mohamad den Ball nicht festhalten, so das Ion den zweiten Ball im Kasten unterbrachte.
Pünktlich zur zweiten Hälfte setzte, dann auch Regen ein, was aber den Torreigen in keiner Weise zu beeinflussen schien. Wie schon in Hälfte eins, war es Nicolae beschieden, den ersten Treffer des Durchgangs zu erzielen.
Dann war auch die Zeit gekommen, wo sich Mikitiuk zum Hattrickschützen aufschwang. Nach 56 Minuten konnte er sich nach Flanke von Günther in der Mitte durchsetzen und auf 0:11 erhöhen. Drei Minuten später machte er das Dutzend voll, als er vom eingewechselten Pytel den Ball aufgelegt bekam.
Bevor nach 77 Minuten der Hattrick perfekt wurde, ergaben sich jedoch noch weitere Möglichkeiten. Ein Heber von Nicolae konnte noch auf der Linie geklärt werden. Weitere Chancen durch Mikitiuk und einen Freistoß von Nico Reimer landeten aber neben den Tor. Besser erging es auch Nicolae nicht, der eine scharfe Hereingabe von Ion nicht Richtung Tor brachte. Ein Distanzschuss von Kai Buhlmann landete dann wohlbehalten in den Armen von Mohamad. In besagter 77.Minute konnte dann Mikitiuk nach Doppelpass mit Reimer schließlich auf 0:13 erhöhen.
In der 83.Minute durfte sich dann auch Günther in die Torschützenliste eintragen, als er nach Vorarbeit von Mikitiuk den Ball am Keeper vorbeilegte.
Nach neunzig Minuten hatte dann auch Buhlmann noch Grund zum Jubeln; als er nach zu kurzer Abwehr vom Sechzehner zum Abschluss kam.
Danach rechnete man eigentlich mit dem Schlusspfiff; aber warum Schiri Wodnik noch fünf Minuten bei diesem klaren Spielstand drauf legte, konnte man trotz einiger Unterbrechungen nicht nachvollziehen. Aber diese fünf Minuten schraubten das Ergebnis noch zwei Tore höher. So konnte Mikitiuk noch seinen sechsten Treffer in diesem Spiel buchen und auch der eifrige Dima kam noch zu Ehren.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal den Gegner Respekt zollen, der dieses Spiel zu Ende brachte, ohne auf einen Abbruch „hinzuarbeiten“. Einziger Kritikpunkt des Spiels war der indiskutable Zustand des Platzes, der auf Höhe Mittellinie auf beiden Seiten ein Maulwurfsparadies zu sein scheint; deren Hügel erst vor Spielbeginn breitgetreten wurden. Eine Überarbeitung der Linien hätte dem Platz auch sicher gut getan.
Mit diesem Sieg klettert man temporär erst mal an die Tabellenspitze, vor den punktgleichen Krauschwitzern, die allerdings mit einem Spiel Rückstand aufwarten. Am kommenden Wochenende erwartet man zwar mit dem VfB Größgörschen den Tabellenzehnten; aber hier wird man eine andere Gangart als an diesem Wochenende erwarten dürfen.
Der LSV spielte wie folgt: Sven Priese, Christoph Bader, Nico Reimer, Sebastian Lehnert, Sven Scholze (46.Min: Daniel Pytel), Conrad Plutz (69.Min: Kai Buhlmann), Mihai Dima, Adrian Mikitiuk, Costin Ion, Gabriel Nicolae, Torsten Günther